- teller
- schalen
- fliesen
- kannen und krüge
- Ansicht über keramik - S. Krepp
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Wer sieht schon gern auf einen Gegenstand, ob es ein Teller, eine Schale oder ein Krug ist, bei deren Anblick einem nicht Wohl ist. Hier sind die Grenzen der Keramik schnell bestimmt und gezogen. Das wussten alte Völker bereits instinktiv. Nicht anders erging es im Umgang mit anderen Gegenständen des täglichen Gebrauchs, egal ob sie aus Holz, aus Stoff, oder aus Ton waren. Dinge womit sie einen ständigen Umgang hatten, die haben sie oftmals mit einem Dekor verschönert und geschmückt, oder sich selbst einen allgemeinen Gefallen getan. Die Vermutung liegt nahe, dass damit ein Urbedürfnis nach Kunst befriedigt wurde. Die gleiche Eingrenzung kann bei allen Völkern und Kulturregionen rund um die Erde gemacht werden.
Alle Wesen, die den Menschen nahe standen und ihnen dienten oder welche Rhythmen sie liebten und durchlebten, wurden als Dekor auf ihre Gegenstände gebracht, mal aufgemalt, mal aufgezeichnet oder geritzt. Ihre Fantasie kannte hier keine Grenzen.
In der Regel waren es einfache Zeichen, die sie auf das auftrugen womit sie umgingen, dennoch aber enthielt alles Poesie.
Außer der Wahrnehmung der Gegenstände und der Wesen, die wir darauf sehen, spielten die Lebensumstände der Menschen und oft auch die klimatischen Bedingungen unter denen sie lebten eine Rolle. Im mittelmeerischen Raum, der für uns der nächstliegend wärmere ist, sind erfrischende Dinge geschaffen worden. Auffällig an ihnen ist, dass an ihrem Entstehen einfache Lebensverhältnisse mitgewirkt haben. Es wurden Abbildungen von Pflanzen und Tieren aufgebracht, zu denen die Menschen selbst ein enges Verhältnis hatten.
Die Eule, ein Nachtvogel, in der Antike bereits als Symbol für Weisheit angesehen, auf täglich benutzen Trinkgefäßen?
Geht derjenige, der die Kraft und Poesie des Ausdrucks in der Bemalung der Gegenstände sucht, durch die Säle des Museums von Heraklion auf Kreta, so erkennt er viel Nachdenkenswertes an den ausgestellten Gefäßen der Frühzeit. (ca. 1500 vor Chr.)
Es fällt ihm die großzügige und scheinbar unbekümmerte Weise der Bemalung vieler Keramiken auf. Man bedenke, täglich hielten die Menschen sie in ihren Händen. Warum, fragt man sich, haben besonders die Alltagsgefäße etwas so Befreiendes im Gegensatz zu dem, was kostbar erscheint und doch nicht vitale Gemüter bewegt. Neigt eine Sonntagsberührung eher zur Distanz?
Wie wunderbar ist der Zugang zu den Dingen, die uns den Alltag verschönern, erleichtern und erfreuen.
Die Keramiken entstanden in Zusammenarbeit mit der Bildhauerin SONJA ESCHEFELD.